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Der Klimawandel mit seinen steigenden Temperaturen und neuen Niederschlagsmustern könnte die Anbauflächen für Arabica-Kaffeepflanzen in den nächsten 50 Jahren einschränken, Forscher sagen. Gleichzeitig ist der weltweite Kaffeekonsum auf einem sehr hohen Niveau und es kommt zu mehr Kaffeeverschwendung. Auch andere Branchen außerhalb der Einzelhandelscafés erkennen die Qualitäten der Kaffeepflanze und nutzen Kaffeesatz in der landwirtschaftlichen Produktion; Böden können auch zu Biomassepellets geformt werden, um eine saubere Energieform zu erzeugen, oder aufgrund ihrer Fähigkeit, Methan zu speichern, sogar zur Stromversorgung von Häusern verwendet werden. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit stellt ein kleines Startup in Berlin nun Kaffeetassen und Untertassen aus gebrauchtem Kaffeesatz her, und zwar so Kaffeeform.

Julian Lechner, ein Absolvent des Industriedesigns, begann während seines Studiums in Bozen, Italien, mit Kaffeesatz zu experimentieren, den er in öffentlichen Bars mitnahm. Es dauerte etwa vier Jahre, bis er die Formel fand, die heute Kaffeeform ist. Die Idee hinter der Erfindung ist klar: Vorhandene Ressourcen wie Kaffee zu recyceln, die begrenzt sind und sonst achtlos weggeworfen würden. Aus dem Abfall von sechs getrunkenen Tassen Espresso kann eine Tasse mit Untertasse hergestellt werden.

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Um seine Waren langlebig und spülmaschinenfest zu machen, musste Lechner die richtige Materialbalance aus Pflanzenfasern, Kaffeesatz, Holzmaserung und Biopolymeren finden. Das Ergebnis ist ein recycelbares Produkt, das ausschließlich aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt wird. Vierzig Prozent der Materialmischung werden aus gebrauchtem Kaffeesatz hergestellt, den sie in örtlichen Coffeeshops sammeln; fünf bis sechs Kilogramm pro Tag. Der Kaffeesatz muss vor Beginn der Materialherstellung getrocknet werden, sonst würde der Kaffeesatz schimmeln. Die Produktion erfolgt in einer kleinen Fabrikhalle, in der alle Fasern, Holzmaserungen und Biopolymere in der richtigen Kombination hinzugefügt werden. Unter Hitze wird die Masse dann in Formen überführt, aus denen Tassen und Untertassen entstehen, wobei der angenehme Kaffeeduft erhalten bleibt.

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Das Design der Tasse und Untertasse ist klassisch; Lechner wollte, dass das Material spricht und nicht das Design. Die vorhandene Tasse ist für einen doppelten Espresso oder einen Macchiato, wenn Sie ein Milchfan sind. Doch mit dem wachsenden Erfolg sind Pläne für eine Cappuccino-Tasse oder größere Größen wie Tassen in Planung.

Erstmals vorgestellt auf der diesjährigen Amsterdam Kaffefestival Im Mai kommen Tasse und Untertasse für den Heimgebrauch oder als Geschenk zu den Menschen und in Designgeschäfte und Museen in ganz Europa. Ab sofort ist Kaffeeform in Berlin erhältlich unter Hallesches Haus und Giesserei. Außerhalb Deutschlands können Sie Kaffeeform bei kaufen Astrup Fearnley Museum Shop und Friedensnobelzentrum in Oslo, bei Pokahornid in Reykjavík, Sampa-Kaffee in London, bei Artefakt in Paris, im Design-Store Überflüssig in Lüttich und Materielle Angelegenheit in Amsterdam.

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Lechner und sein Team haben gerade begonnen, mit Coffeeshops und Restaurants zu sprechen, um das Thema Kaffeerecycling bekannt zu machen und der Öffentlichkeit ein neues Erlebnis und eine neue Vision zu vermitteln. „Aufgrund seines leichten Designs und seiner Isolationseigenschaften könnte es in Zukunft auch für Gastronomiebetriebe eine tolle Option sein“, sagt Lechner.

Da wir immer mehr auf Nachhaltigkeit achten, ist das eine interessante Idee: Gehen Sie in Ihre Lieblings-Espressobar und lassen Sie sich Ihre tägliche Dosis Koffein aus dem zubereiten, was morgen die Tasse Ihres Kaffeegetränks sein könnte.

Melanie Böhme ist eine freie Journalistin mit Sitz in Frankfurt, Deutschland. Mehr lesen Melanie Böhme über Sprudge.

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Kaffeeform.

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